Dass ein legaler Cannabismarkt nicht nur für Konsumenten ein Segen ist, beweisen neuste Analysen aus den USA. In den meisten Staaten, in denen der Verkauf von Marihuana zu Genusszwecken erlaubt worden ist, konnten im vergangenen Jahr mit Cannabis mehr Steuergelder als durch den Handel mit Alkohol eingenommen werden. Die Untersuchung des Institute on Taxation and Economic Policy – des Instituts für Steuern und Wirtschaftspolitik – zeigt auf, dass in den elf Bundesstaaten, in denen Cannabis legal erhältlich ist, knapp drei Milliarden Dollar durch Verbrauchssteuern generiert wurden. Im Vergleich zu 2,5 Milliarden Dollar Steuern, die durch den Verkauf von Alkohol gewonnen wurden.
Kalifornien und Colorado
Während durchschnittlich ungefähr 20 Prozent mehr Steuern durch Cannabis als durch Alkohol gewonnen werden konnten, unterscheiden sich in Kalifornien und Colorado die Absatzzahlen nochmals gehörig. Im sonnigen Kalifornien brachten die Verbrauchssteuern auf Cannabis mehr als doppelt so hohe Einnahmen wie die Steuern auf Alkohol.
In Colorado betrugen die Einnahmen aus der Cannabissteuer gleich das Siebenfache im Vergleich zur Alkoholsteuer. So wurden in Kalifornien 832 Millionen Dollar generiert, während es in Colorado 369 Millionen waren. Auch in Illinois, Massachusetts, Washington, Arizona und Nevada haben die Steuern auf Marihuana die Alkoholsteuern übertrumpft. In Michigan dagegen, wo der Verkauf von Marihuana erst seit Kurzem möglich ist, sind die Staatseinnahmen durch Alkohol immer noch höher als durch Marihuana. Ebenfalls in Oregon, Maine und Alaska.
Das sagen die Wissenschaftler
Die Einnahmen seien zwar immer noch nur ein kleiner Teil des Staatshaushalts, doch es wäre ein rasant wachsender Bereich. Es gäbe nicht viele solcher Einnahmequellen, die von Jahr zu Jahr derartig wachsen würden. Doch man könne es bereits beobachten, dass es sich um einen mehrjährigen Trend handle, sagte Carl Davis, einer der Autoren der ITEP-Studie. Es wäre laut den Beobachtern schon recht bemerkenswert, dass die geringen „Sündensteuern“, die die jeweiligen Staaten für den Kauf von Cannabis eingeführt haben, bereits nach wenigen Jahren die vergleichbaren Steuern, die seit Langem auf Alkohol erhoben werden, übertreffen konnten.
Laut einer Anfang des Jahres vorgelegten Analyse des Marijuana Policy Project sollen die Steuereinnahmen aus dem lizenzierten Einzelhandelsverkauf von Cannabisprodukten zwischen 2020 und 2021 um mehr als 30 Prozent gestiegen sein. Hier spricht man von 3,7 Milliarden Dollar. Die Tendenz ist also in jedem Fall steigend. Gut für Land und Leute!
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